Gartenkunst – dieses Wort kennt man heute im deutschen Sprachgebrauch lediglich noch als historischen Begriff, Heute betreibt man Landschaftsarchitektur. In diesem Zusammenhang sei die Avantgarde der Moderne erwähnt, die Ende des letzten Jahrhunderts wichtige Impulse beitrug. Der Bauhaus Stil und auch De Stijl, Landart kamen auf. Wichtige Männer – und es sind seltsamerweise immer nur Männer, die sich in diesem Zusammenhang berühmt gemacht haben – sind Gabriel Guevrekian oder Roberto Burle Marx, der den Copacabana-Beach-Parc entwarf, aber auch ein Isamu Noguchi oder der Gartenarchitekt Luis Barran.

Fas revolutionäre Stimmung im Stil der späteren Beatniks und Naturfreaks der 70 iger, 8ß0 ziger und 90 iger Jahre des letzten Jahrhunderts beschworen die wilden Gärten von Mien Ruys oder Karl Foerster. Hier das Stichwort New Wave Planting. Konzepte wie Minimal Art, Pop-Art oder der „Jardin en mouvement“ des Franzosen Gilles Clemont fanden Einlass und reichliche Nachahmer. In den Parkanlagen schlug sich eine neue Art von Sichtweise wieder, der sich als „Dekonstruktivistisch“ sah.

Dekonstruktivismus

Gerade der europäische Garten hat sich ganz Multi-Kulti- oder heute eher transnational allen Tendenzen und Strömungen, kreativen neuen Ideen geöffnet.

Herausragende Beispiele der modernen Gartenarchitektur sind sicherlich der Parc Andre Citroen in Paris, gestaltet von Gilles Clement und Alain Provost, die olympischen Parkanlagen der Stadt Barcelona. Internationale Größen im Gartenbau nennen sich beispielsweise Bet Figueras, eine Frau.

Auch Catherine Mosbach trägt zur stattfindenden Emanzipation in dem Gartenarchitektenpool bei. Sie gestaltete den neuen botanischen Garten von Bordeaux. In der Pop Art machte sich im Gartenbau eine Martha Schwarz bekannt. Der Engländer Tim Smith tut sich damit hervor, alte Parkanlagen zu restaurieren, sie möglichst in ihren Originalzustand zurückzuversetzen. Er probiert dabei, den unaussprechlichen Reiz des „Verlorenen und Alten“ nicht einzubüßen.

Ein löbliches Unterfangen. Seine Parkanlagen sind gut besucht. Auch ein neues Umweltbewusstsein hat Einzug gefunden in die Gartenarchitektur. Ehemalige Industrieflächen werden erneut nutzbar gemacht, der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, saniert, aufgeforstet. Das Volk und mit ihm die Regierung hat die Notwendigkeit einer grünen Erde wenigstens zu minimalen Bruchteilen erkannt.

Große Projekte, wie sie beispielsweise im ehemaligen Ruhrpott stattfinden, andere Unternehmungen auf den Gebieten der alten DDR streben eine Nutzbarmachung dieser Flächen an, bei gleichzeitiger Bewahrung der historischen Realität, der Identitätsbildung des Ortes Rechnung tragend. Ein nettes Beispiel hierfür ist allemal der Landschaftspark Duisburg-Nord.

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