Jetzt brechen harte Zeiten an für diejenigen, die ihr Geld im Ausland am Fiskus vorbeischleusen möchten. Nicht nur das es für Steuerbetrüger ab Januar 2015 deutlich teurer und komplizierter wird, mit einer Selbstanzeige davon zu kommen, auch deshalb schießt die Zahl derjenigen die schnell noch vor Jahresende einen Offenbarungseid vor dem Finanzamt leisten wollen in die Höhe. Vor allem gibt es aber kaum noch Fluchtburgen, wo Geld steuerfrei gebunkert werden kann.
Das ist der Plan von derzeit 51 Staaten, die jetzt in Berlin ein Steuer- Abkommen getroffen haben, demnach soll es einen automatischen Austausch von Steuerdaten geben. Die Zahl der Befürworter wächst unterdessen gerade in der Bevölkerung von denen, die es nicht ganz so dicke haben und für die das Urteil gegen Uli Hoeneß eine reine Lachnummer war. Inzwischen unterstützen sogar wahre Steuerparadiese wie die Schweiz, Liechtenstein, Singapur und die Kaiman- oder Kanal Inseln diesen Vorstoß gegen das Steuerrecht.
Banken müssen Auskunft geben
Das seit Jahrzehnten gehütete Bankgeheimnis scheint ausgedient zu haben, mit den globalen Standards der Industrieländer Organisation OECD verpflichten sich die Länder ab Herbst 2017 über Auslandskonten von Privatpersonen zu unterrichten.
Das ist kein Vergleich mehr zu dem umständlichem Datenaustausch der Vergangenheit, der ein sehr zähes Geschäft war. Oftmals hatten Behörden zwar einen Verdacht, Anfragen war aber nicht erlaubt, denn die Staaten bezogen sich auf das bestehende Bankgeheimnis oder machten gleich komplett dicht.
Im Detail gibt es jedoch immer noch Kritik, denn die Schlupflöcher für diejenigen die Geld heraus schmuggeln wollen seien immer noch groß genug. Diese würden allerdings nur den extrem Reichen zugutekommen, aber immerhin.
Von einer wichtigen Entscheidung hängt das Regelwerk der einzelnen Länder ab, manchmal könnte nämlich schon ein Regierungswechsel ausreichen, um das eine oder andere Land wieder ausscheren zu lassen. Der Chef der Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler warnt, dass das Ganze als Papierkrieg enden könnte. Er sieht auch die Bundesregierung in der Pflicht, für Ressourcen in den Finanzämtern zu sorgen. Für ihn wäre nichts schlimmer, als wenn jahrelang gekämpft worden wäre und dann das Ganze keine Früchte tragen würde.